Donnerstag, 15. Januar 2015

Immer diese Helden

Hallöchen ihr Lieben,

vor einiger Zeit habe ich The Young Elites von Marie Lu beendet. (Was nebenbei bemerkt echt
verdammt gut ist) Und seitdem möchte ich dunklere/böse Bücher lesen. Also von der Handlung her muss die Geschichte nicht extrem grausam oder sonstiges sein, aber ich möchte mehr Charaktere wie Adelina aus The Young Elites auf dem Weg begleiten. Sie ist nämlich so gebrochen und hat eine Finsternis in ihrem Herzen aufgrund ihrer Vergangenheit. Versteht mich nicht falsch, sie ist keine grausame Figur, aber sie hat so eine realistische Dunkelheit in ihr. Kein blödes Naivchen wie in vielen Büchern.

Dann habe ich mich mal in meinem Bücherregal umgeguckt und wisst ihr was mir aufgefallen ist? In vielen Büchern sind die Hauptpersonen nett, lieb und immer hilfsbereit. Also total die vorbildlichen Helden, die alles inklusive sich selber opfern würden für die Revolution oder was auch immer. Aber wieso? Irgendwie gibt es wenige Bücher (natürlich beziehe ich mich jetzt auf Fantasy/Dystopie) in denen die Charaktere brutal realistisch sind was ihre Handlungen angehen im Sinne von Misstrauen, Angst, der Chance auf Rache und weiteres. Oder ich lese die falschen Bücher dafür.

Möchtest du nicht den Personen, die dich verspotten und grausam behandeln, weh tun?
Wenn du in einer Welt lebst in der du dir eigentlich nie sicher sein kannst, ob der dir gegenüber dich ausliefern wird, vertraust du ihm?
Obwohl ihr euch davor gar nicht kanntet und seine Motive nicht klar sind?
Würdest du jede Aussage von der Person einfach glauben, weil sie vertrauenswürdig erscheint? Würdest du es nicht wenigstens hinterfragen?
Hättest du es nicht satt, wenn jeder dich nur benutzen möchte und eigentlich kein Interesse an dir persönlich hat?
Würdest du keine Rache wollen? Würdest du denen trotzdem weiter helfen?
Wenn du die Chance hast den Feind zu eliminieren und damit viele Menschenleben retten kannst, würdest du sie nicht ergreifen? Auch wenn es bedeutet Opfer zu bringen?
Würdest du nicht auch an dich dabei denken?

Das sind so Sachen bei denen ich es einfach nicht begreifen kann, wie manche Charaktere handeln. Es ist zwar schön und gut, wenn man an das Wohl der Menschheit denkt, aber hat man nicht irgendwie mal den Wunsch sein Wohlergehen höher zu stellen als den von anderen? Weil das kann ich einfach nicht glauben. Ich meine man sieht doch oft, dass Menschen egoistisch sind und als erstes an sich denken und nicht alles für andere aufgeben würden. Kann dann doch nicht sein, dass in so gut wie jedem Buch die Protagonistin sich für andere opfert und so unglaublich mutig ist. Dazu kommt noch dass sie manchmal wirklich verdammt dämliche Entscheidungen treffen bei denen ich mir nur denke: what the fuck?

Wie steht ihr dazu? Habt ihr euch diese Fragen auch schon mal gestellt?
PS: Ich würde mich wirklich über Buchempfehlungen (gerne englische) freuen in denen die Hauptperson bisschen böse und nicht einfach nur lieb ist.



Dienstag, 6. Januar 2015

The Young Elites

Seitenanzahl: 368
Verlag: Putnam
Gebundene Ausgabe: ca. 14€
Taschenbuch: ca. 10€
Autor: Marie Lu
ISBN-13: 978-0399167836












Kurzbeschreibung

I am tired of being used, hurt, and cast aside.

Adelina Amouteru is a survivor of the blood fever. A decade ago, the deadly illness swept through her nation. Most of the infected perished, while many of the children who survived were left with strange markings. Adelina's black hair turned silver, her lashes went pale, and now she has only a jagged scar where her left eye once was. Her cruel father believes she is a malfetto, an abomination, ruining their family's good name and standing in the way of their fortune. But some of the fever's survivors are rumored to possess more than just scars-they are believed to have mysterious and powerful gifts, and though their identities remain secret, they have come to be called the Young Elites.

Teren Santoro works for the king. As Leader of the Inquisition Axis, it is his job to seek out the Young Elites, to destroy them before they destroy the nation. He believes the Young Elites to be dangerous and vengeful, but it's Teren who may possess the darkest secret of all.

Enzo Valenciano is a member of the Dagger Society. This secret sect of Young Elites seeks out others like them before the Inquisition Axis can. But when the Daggers find Adelina, they discover someone with powers like they've never seen.

Adelina wants to believe Enzo is on her side, and that Teren is the true enemy. But the lives of these three will collide in unexpected ways, as each fights a very different and personal battle. But of one thing they are all certain: Adelina has abilities that shouldn't belong in this world. A vengeful blackness in her heart. And a desire to destroy all who dare to cross her.

It is my turn to use. My turn to hurt.

Wie finde ich das Cover?

Ich mag diesen düsteren Himmel auf dem Cover sehr gerne, weil die Atmosphäre im Buch damit perfekt eingefangen ist und der Titel bringt es auch auf den Punkt. Wobei mich das Cover nicht gefangen hätte, wenn ich die Autorin nicht kennen würde. 

Wie ist meine Meinung?

Also dieses Buch hatte es definitiv in sich und hat mich mehr als überrascht. Von der Autorin habe ich bereits Legend gelesen und als gut befunden, weshalb ich ihr neustes Werk natürlich auch lesen musste und dachte mir schon, dass es ganz gut wird, aber es war nicht einfach nur gut sondern unglaublich gut. Marie Lu hat nämlich eine dunkle Welt kreiert in der vor einiger Zeit eine Seuche gewütet hat und alle kranken Erwachsenen sind gestorben, nur die Kinder haben überlebt. Die meisten jedoch mit einem Erkennungszeichen in Form von einem Zeichen auf der Haut oder sonstiges und manche unter ihnen haben besondere Kräfte. Die mit den Kräften werden besonders gesucht um sie zu vernichten, weil sie als Monster gelten. Die anderen werden von der Gesellschaft ausgestoßen und der Status jeder Familie mit einem "Malfetto" sinkt oft sofort und niemand will was mit ihnen zu tun haben. Das Buch lässt sich jetzt auch nicht direkt in eine Kategorie ordnen, aber ich würde mal auf High Fantasy tippen, weil das eine völlig andere Welt ist.
Mittendrin ist Adelina, die durch die Seuche ein Auge verloren hat und deren Haare silber geworden sind. Sie hat mit ihrem Vater ein fürchterliches Verhältnis und stand seit der Seuche immer im Schatten ihrer Schwester wegen dem fehlenden Auge. Für mich ist Adelina wirklich eine sehr starke Protagonistin, die so verdammt realistisch wirkte. Durch ihre Vergangenheit hat sie eine Finsternis in ihrem Herzen und ich konnte sie so gut verstehen und habe mitgefühlt. Sie ist nicht vollkommen gut und lieb, sondern hat auch eine böse Seite in sich, die jeder an ihrer Stelle hat. Jeder möchte sie nur wegen ihrer Kräfte benutzen und nicht einfach ihretwillen was mit ihr zu tun haben. Sie hat so viel Betrug und Grausamkeit erfahren, dass ihr zum Teil schlimmes Verhalten absolut verständlich ist. Wenn sie möchte könnte sie auch alles vernichten, was ihr in den Weg kommt.
Die anderen Charaktere waren das einzige Problem, weil sie für mich zu blass sind. Vielleicht liegt es daran, dass Adelina mit den meisten nicht viel Zeit verbringt und man kaum was über sie erfährt, aber selbst die mit denen sie viel Zeit verbringt konnte ich kaum was großes anfangen. Also ich mochte manche wirklich, aber ich habe mich ihnen nicht nahe gefühlt. Das fand ich allerdings nicht allzu schlimm, wobei mich das bei dem Liebespart schon gestört hat, weil mir ihre Romanze nicht ganz klar ist. Diese wirkte zum Teil eher erzwungen, aber darüber kann ich hinwegsehen, weil alles andere dafür so genial ist.
Die Wendungen, die im Buch passieren, sind oft total überraschend gewesen und ich konnte mir davor nicht vorstellen, dass die Autorin es wirklich bringt. Aber dann lese ich weiter und muss verdauen, dass sie es tatsächlich gemacht hat. Dadurch dass man auch manchmal kurze Szenen von einen der Top "Bösewichte" bekommt, kommen zum Teil schockierende Informationen hervor, die kaum zu glauben sind. Diese Szenen mochte ich sehr gerne, wobei zu bemerken ist, dass Teren keineswegs ein gern gemochter Gegenspieler ist wie in manch anderen Büchern und durchweg für seine Tätigkeiten steht.

Fazit

Mit "The Young Elites" lässt man sich auf eine dunkle Welt mit einer seelisch eher fragilen Protagonistin ein, in der es nicht klar ist, wer gut und böse ist. Wem kann man vertrauen? Wem nicht? Das sind so alles Fragen, die sich im Buch stellen werden und ich kann den zweiten Band gar nicht abwarten, weil ich mehr von der Reihe lesen möchte.

Bewertung

☺☺☺☺☺